Partnerexkursion nach Amsterdam

Nach einer coronabedingten Zwangspause 2020 war im Frühjahr die Freude über die Einladung zur Partnerexkursion 2021 groß.

 

Die Reise der Ortsgruppe Tagebau Garzweiler sollte vom 01. bis 03. Oktober nach Amsterdam gehen und die 36 Plätze waren schnell ausgebucht.

 

Die Hinfahrt führte uns über Vlissingen auf den Hof sowie in die Hallen der Firma Jac Rijk, Hier durften wir den enormen Fuhr-  und Maschinenpark des traditionsreichen Unternehmens bestaunen. Die Brüder Rijk empfingen uns mit großer Gastfreundlichkeit und referierten über die rasante Entwicklung der Firma, die nicht nur in Europa,  u.a. RWE, sondern mittlerweile weltweit unterwegs ist.

 

Bei Sturm und Regen fuhren wir über die Oosterschelde nach Amsterdam und checkten im Best Western Hotel ein.

 

Am Abend wurden wir im Amstel Boat House, ein im Grünen gelegenes modernes Restaurant, mit einem Dreigangmenü verwöhnt.

 

Samstag setzte sich die Sonne zum richtigen Zeitpunkt durch und wärmte uns während der Stadtführung und Grachtenfahrt.

 

Vera, unsere junge Stadtführerin, entpuppte sich als Bayerin. Voller Begeisterung erzählte sie auf unserem Rundgang entlang der Grachten und zu historischen Plätzen und Gebäuden die Geschichte der Stadt und seiner Bewohner. Viele Anekdötchen und Zahlen erwähnte sie nebenbei und ging geduldig auf unsere vielen Fragen ein. Amsterdam (Amstel Damm) ist Hauptstadt und zweitgrößte Hafenstadt der Niederlanden. 880000 im Durchschnitt junge Einwohner stammen aus 170 verschiedenen Nationen.  Es gibt 2500 Hausboote, denn die Mieten sind enorm hoch und die Wohnungen knapp.  Die Stadt liegt 5 Meter unter dem Meeresspiegel zwischen Nordsee und Nordseekanal und hat insgesamt 100 km Grachtenwege, über die ungefähr 1500 Brücken führen. Deiche und Pumpen schützen vor dem Wasser. Kanäle wurden im Laufe der Jahrhunderte zugeschüttet und anschließend mit Straßen, Villen und Häusern auf unzähligen Holzpfählen bebaut.

 

Der schöne alte Hauptbahnhof  wurde auf 3 Inseln und 8600 Holzpfählen errichtet. Sensibilisiert durch unsere diesjährige Hochwasserkatastrophe erscheint uns der Umgang der Amsterdamer mit Wasser sehr mutig, doch haben die Niederländer gelernt mit dessen Gewalt und Naturkatastrophen umzugehen.

 

Die günstige geographische Lage und geschickter Handel bescherte dar Stadt und dem ganzen Land im 17. Jahrhundert das „goldenen Zeitalter“. Die „Vereinigte Ostindien Kompanie“ war um 1600 das größte Handelsunternehmen der Welt, weitere folgten. Die Kunst konnte in einem einmaligen Ausmaß gedeihen, wurde weltberühmt und ist in zahlreichen Museen zu bewundern.

 

Für die Reichen wurden Villen an der Amstel gebaut und für die Armen Viertel am äußeren Graben. Das Judenviertel entstand nach 1600 als die Gewissensfreiheit in den Niederlanden eingeführt wurde und  zahlreiche Juden aus Europa hierher flohen.

 

Vom Boot aus wurde der faszinierende Kontrast zwischen moderner Architektur (Edge,  Nemo und weitere Museen sowie Hotels) und historischem Stadtkern besonders deutlich. Die vielfältigen Museen und Ausstellungen sind ein Grund wieder zukommen.

 

In der restlichen Freizeit am Nachmittag konnte jeder nach seinem Gusto Shoppen, Flanieren oder in eines der vielen Kaffees einkehren.

 

Erschrocken nahmen wir die vielen, gefühlt wild fahrenden,  Radler ohne Helm war. Doch gibt es nur eine geringe Unfallrate beruhigte uns Vera.

 

Den traditionellen Kameradschaftsabend verbrachten wir Samstagabend im zentral gelegenen, gemütlichen Humphrey bei fantastischem Essen und leckeren Getränken.

 

Auf der Rückfahrt machte Busfahrer Michael einen Schlenker über Zandvoort und wir schnupperten bei einem Strandspaziergang die gesunde Seeluft.

 

Stefan Wolf und sein Team (Daniel Düren, Georg Küppers und Theo Kemmerling) haben uns ein tolles Wochenende beschert. Vielen Dank dafür!

 

Dass der Generationenwechsel der Ortsgruppe Tagebau Garzweiler gelungen ist, zeigte sich  am Durchschnittsalter der Teilnehmer/innen.

 

Von hier aus ein Gruß an alle, die nicht dabei sein konnten. Hoffentlich bis zur nächsten Partnerexkursion im Herbst 2022.

Glück auf!

(Barbara Renneberg)