Das Rheinland zu Gast in der Lausitz - Betriebserfahrungsaustausch vom 19.08.2020 – 22.08.2020

Trotz der aktuellen Corona-Pandemie konnte durch sorgfältige Planung eines Hygienekonzeptes und Einhaltung aller Schutzmaßnahmen der diesjährige Betriebserfahrungsaustausch zwischen dem BV Rheinische Braunkohle und dem BV Lausitzer Braunkohle stattfinden. Am Mittwoch dem 19.08.2020 begann pünktlich um 6 Uhr morgens die Reise für 24 Teilnehmer aus dem BV Rheinische Braunkohle am Werkstor des Tagebaus Hambach.

 

Nach einer staufreien Busfahrt erreichten wir am späten Nachmittag unser Hotel „Zum Gutshof“ in Neupetershain in unmittelbarer Nähe zum Tagebau Welzow-Süd. Dort angekommen wurden wir auch schon durch unseren Kameraden und Gastgeber Frank Schroeckh und die Kameraden Klaus Männig und Gerald Krollig auf der gemütlichen Außenterrasse des Hotels begrüßt. Nach einer ersten Abkühlung mit hiesigen flüssigen Spezialitäten starte auch schon das Abendprogramm mit einer kurzen Wanderung zum Wasserturm Neu-Geisendorf. Das 36 Meter hohe Wahrzeichen der Gemeinde Neupetershain wurde zu einem Gemeindezentrum umgewandelt und bietet einen herrlichen Ausblick auf den nahgelegen Tagebau Welzow-Süd.

 

Wasserturm Neugeisendorf

 

Der zweite Tag begann mit einem Informations- und Erfahrungsaustausch im „Suhler Klubhaus“ am Kraftwerk Schwarze Pumpe. Hierfür hatten unsere Gastgeber eine sehr interessante und informative Vortragsreihe über aktuelle Projekte und Entwicklungen im Tagebau Welzow-Süd vorbereitet. Zu den vorgestellten Themen gehörten unter anderem die zukünftige Tagebauentwicklung, Herausforderungen und Folgen des Altbergbaus in der Lausitz und aktuelle Automatisierungsprojekte an den Großgeräten. Ein herzlicher Dank gilt den Referenten Frank Günzel, Klaus Männig und Karsten Kunaschk. Im Anschluss an die Vortragsreihe und einer Stärkung in der Werkskantine ging es weiter mit einer Befahrung des Tagebaus Welzow-Süd. Hierfür hatten unsere Gastgeber mehrere sehr interessante Stationen im Tagebau herausgesucht. Die erste Station war eine Besichtigung der Baustelle der neuen Tagesanlagen am Drehpunkt Süd, betreut durch Christian Bether. Durch das Fortschreiten des Tagebaues im Bereich des Südfeldes kommt es in Zukunft zu einer Inanspruchnahme der derzeitigen Tagesanlagen. Daher werden aktuell auf einem Bereich der Innenkippe neue Anlagen wie z. B. ein neuer Kohleumschlagplatz und ein neues Umspannwerk gebaut. Nach der Baustellenbesichtigung ging die Tagebaubefahrung weiter mit Zwischenstopps an verschiedenen Aussichtpunkten und auf die Hauptarbeitsebene der Abraumförderbrücke Typ F60.

 

Befahrung Tagebau Welzow-Süd

 

Im Anschluss an unseren sehr informativen und spannenden Besuch im Tagebau Welzow-Süd folgte ein gemütlicher Tagesausklang im denkmalgeschützten Gutshaus Geisendorf. Das gegen Ende des 17. Jahrhunderts errichtete Gutshaus  liegt direkt am Rekultivierungsbereich des Tagebau Welzow-Süd. Es dient heutzutage als Kulturforum der Lausitzer Braunkohle und bietet seinen Besuchern eine interessante Dauerausstellung zur Geschichte und Zukunft der Braunkohle in der Lausitz. Auch für unser leibliches Wohl wurde selbstverständlich perfekt durch unsere Gastgeber gesorgt. Ein herzlicher Dank gilt hier den Kameraden Siegfried Laumen, Klaus Männig, Steffen Albrecht und Steffen Garbsch, die uns mit leckeren Köstlichkeiten vom Grill und kühlem Bier versorgt haben.

 

Gutshaus Geisendorf

 

Der dritte Tag des Betriebserfahrungsaustausches startete nach dem Frühstück mit einer Busrundfahrt durch das Lausitzer Seenland. Das Lausitzer Seenland besteht aus zum Teil miteinander verbundenen Bergbaufolgeseen und ist aktuell die größte künstlich erschaffene Seenlandschaft Europas. Insgesamt entsteht hier eine Gesamtwasserfläche von gut 14.000 Hektar. Zu unseren Stationen zählten die wunderschönen IBA-Terrassen am Großräschener See und der moderne Stadthafen Senftenberg. Abgeschlossen wurde unser Besuch im Lausitzer Seenland mit einer Bootsfahrt vom Senftenberger See zum Geierswalder See und einem deftigen Mittagessen in bergmännischem Ambiente im Gasthof “Zur Grubenlampe“. Für alle Teilnehmer war es beeindruckend zu sehen, welches enorme touristische und regionalwirtschaftliche Potenzial die Nutzung der Bergbaufolgeseen hat. Ein herzlicher Dank gilt Dr. Uwe Steinhuber von der LMBV für die sehr aufschlussreiche und spannende Führung durch die Lausitzer Seenlandschaft.

 

Koschener Kanal (Überleiter 12) mit Tunnel unter B 96

 

Den Abschluss dieses sehr gelungenen und erfolgreichen Erfahrungsaustausches bildete der gesellige Kameradschaftsabend mit den Mitgliedern des BV Lausitzer Braunkohle. Bei einem gemeinsamen Essen und frisch gezapftem Bier konnten wir die letzten Tage Revue passieren lassen und genossen die letzten Stunden im gemeinsamen Kreis. Gegen Ende des Abends würdigte unser Vorsitzender Wilhelm Stock stellvertretend für alle Teilnehmer die hervorragende Planung und Betreuung unserer Bezirksgruppe durch den BV Lausitzer Braunkohle. Abgerundet wurde das ganze selbstverständlich durch das gemeinsame Singen des „Bergmannsliedes“.

 

Samstagmorgen ging es dann planmäßig (ohne irgendwelche Corona-Effekte – das Hygienekonzept hat also gewirkt…) mit einer Vielzahl neuer Eindrücke und Erfahrungen zurück in Richtung Rheinland.

 

Hier möchte der BV Rheinische Braunkohle den Gastgebern, vor allem Frank Günzel, noch einmal herzlich für die umfangreiche Planung und die freundliche Betreuung während unseres Aufenthaltes in der Lausitz danken. Wir würden uns sehr freuen, die Kameraden des BV Lausitzer Braunkohle bald als Gäste im Rheinischen Revier begrüßen zu dürfen.

 

Glückauf

 

Florian Knörzer