Mit dem Ring Deutscher Bergingenieure in die Lüneburger Heide

In diesem Jahr führte uns die Partnerexkursion der Ortsgruppe Tagebau Garzweiler vom 3. bis 06. Oktober zuerst nach Rotenburg an der Wümme.

 

Bei der Ankunft durften wir die Spirituosenfabrik Bruns mit ihren alten Tongefäßen, Holzfässern und kostbaren Zutaten besichtigen und anschließend die edlen Tropfen kosten. Es gibt in Deutschland nur noch 70 solcher qualitätsversprechenden Spirituosenfabriken mit langjähriger Tradition (seit 1906).

 

Guter Laune checkten wir im wunderschönen, ruhig gelegenen Landgut Stemmen ein. Hier fühlten wir uns rundherum wohl.

 

Am Freitag ging es in die hübsche Residenzstadt Celle. Das älteste Gebäude, der von Zerstörung verschonten Stadt, ist das Schloss, Residenz der Welfenherzöge und im 19. Jahrhundert Sommeraufenthalt der Könige von Hannover. Übrigens erteilten die edlen Herren ihren Gemahlinnen Ohrfeigen, wenn sie nach mehrmaliger Ermahnung ihr reizendes Mundwerk nicht zügeln konnten. In direkter Nachbarschaft zum Schloss befindet sich das kulturgeschichtliche Bomann-Museum, das 1903-1905  unter Verwendung verschiedener  Baustile ausgebaut  wurde und dessen moderner Anbau bei einigen Bewohnern für Aufregung sorgte.  In der von außen schlichten evangelisch-lutherischen Stadtkirche überraschte uns eine imposante, barocke Innenausstattung.    

 

Die Straßen und Gassen verzauberten uns, trotz des trüben Wetters, mit ihren wunderschönen gut erhaltenen alten Fachwerkhäusern, in denen sich kleine Fachgeschäfte, Cafés und Lokale befinden. Die Verwendung von Lehm beim Bau dieser Häuser war ein Zeichen von Armut, man konnte sich keine Steine leisten.

 

Witzig und einzigartig fanden wir die „sprechenden Laternen“, die spannende und lustige Geschichten über die Stadt erzählen. Der umstrittene  „Heidedichter“ Hermann Löns habe angeblich mehr als 60 außereheliche Kinder in Celle hinterlassen, berichtete unsere Stadtführerin. Leider sei es nie gelungen eine FH oder Universität in die Stadt zu holen, aber es gibt die Bohrmeisterschule, das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie. Außerdem unterhält die Clausthaler TU für Bergbau eine Außenstelle mit 1 Professor und 7 Studenten in Celle, beantwortete sie meine Frage nach Studenten in der Stadt.

 

Am Samstag fuhren wir zunächst nach Lüneburg. Die Hansestadt  wurde im Mittelalter durch den Salzabbau reich. Die Sülfer, Besitzer der Siedepfannen zur Salzgewinnung, hatten neben dem  Sülfrecht die Bürgermeister– und Richterfunktion inne. Sie mussten jährlich eine Prüfung bestehen, woraus die heute noch stattfindenden Sülzmeisterschaften entstanden.

 

Das ursprünglich mittelalterliche Rathaus wurde fortlaufend in den unterschiedlichsten Stilrichtungen erweitert. In Lüneburg stehen prächtige Backsteingiebelhäuser. In einem Viertel der Altstadt, das  über dem Salzstock liegt, senkt sich allmählich die Erdoberfläche, sodass ständig Gegenmaßnahmen zum Erhalt bzw. zur Sanierung der Häuser ergriffen werden müssen. Wohlstand hat halt seinen Preis.

 

Bei der anschließenden Kutschfahrt durch die Lüneburger Heide versuchten wir die Heidschnucken zu zählen. Eine sehr genügsame Schafrasse, die sich von Gräsern und Heidekräutern ernährt. Zum Picknick im Sonnenschein gab es Erbsensuppe und Kaffee mit Waffeln, von unserer lieben Gisela schon am frühen Morgen frisch für uns gebacken.

 

Am traditionellen Kameradschaftsabend wurde in diesem Jahr weniger getanzt als in den vergangenen Jahren. Die „Reise nach Jerusalem“  sorgte für einen ständigen Platzwechsel und somit lebendige Gespräche zwischen den Sitzpartnern. Eine wunderbare Gelegenheit sich besser kennenzulernen. Denn leider mussten einige „altvertrauten Teilnehmer/innen“  zuhause bleiben, sie seien an dieser Stelle herzlich gegrüßt. Erfreulicherweise wurden die freien Plätze von jungen Kameraden und ihren Gattinnen gefüllt.

 

Der neu gewählte Vorsitzende Stefan Wolf  hat seine erste Partnerexkursion souverän geleitet und für einen gelungenen Generationenwechsel gesorgt.

 

Dank an alle, die zum Gelingen dieser schönen Reise beigetragen haben.

 

Bis zur nächsten Partnerexkursion im Herbst 2020.

 

Glück auf!

(Barbara Renneberg)