Kundgebung, 09.12.2018 Köln Deutz
Im Nachgang zur großen Demo in Bergheim und Düren mit über 30.000 Teilnehmern, mit der Kundgebung in Merken, den Mahnwachen, dem Schweigemarsch in Manheim und der Demo in Köln kamen Stimmen aus der Belegschaft und besonders aus den sozialen Netzwerken aus dem Umfeld der Tagebau mit der Frage nach weitere Aktionen auf.
Innerhalb von 10 Tagen wurde daher vom BV Rheinische Braunkohle im RDB e.V und der Ortsgruppe Tgb. Hambach der IG BCE am 09.12.2018 auf der Deutzer Werft in Köln eine Kundgebung organisiert, Flyer gedruckt, Infrastruktur beschafft und der Termin über die Kanäle von IG BCE und RDB, über soziale Netzwerke und Unternehmen verteilt.
Gut 200 - 300 Menschen fanden sich zusammen, um ausgestattet mit Lichtern und Laternen an der Kundgebung mit Blick auf den Dom bei nasskaltem Dezemberwetter teil zu nehmen.
Als Hauptpunkte der Kundgebung standen Redebeiträge von Wilhelm Stock, Vorsitzender des BV Rheinische Braunkohle im RDB e.V., Tatjana Mertens aus Niederzier für die Facebookgruppe „Zusammen für ein starkes Revier“ und Matthias Dürbaum, Betriebsratsvorsitzender des Tagebaus Hambach. Andreas Heller, Bürgermeister aus Elsdorf, konnte aus privaten Gründen kurzfristig leider nicht teilnehmen.
Umrahmt wurde Kundgebung mit musikalischen Beiträgen von Stephan Collet mit Dudelsack und dem Barbarachor der BoWa, dessen Beiträge „Hier im Revier“ und „Manchmal träume ich schwer“ begeistert mitgesungen wurden.
Zum Schluss erklang „Glückauf der Steiger kommt“ zur Dudelsackbegleitung, ein Gänsehautmoment in der Menge der Lichter auf der inzwischen dunklen Deutzer Werft.
Trotz der tollen Kundgebung waren die Veranstalter aber von der geringen Teilnehmerzahl enttäuscht.
Wilhelm Stock: „Wenn wir es in dieser entscheidungsschwangeren Zeit nicht schaffen, weiterhin Gesicht zu zeigen und unsere berechtigten Forderungen zu artikulieren, wird die Braunkohle in der Gesellschaft ihren Stellenwert verlieren. Wir dürfen nicht zulassen, dass Halbwahrheiten und Gefühle den öffentlichen Diskurs dominieren. Wenn Produkte nach einem übereilten Kohleausstieg wegen zu hoher Energiekosten nicht mehr in Deutschland produziert werden, dann woanders, unter schlechteren Umweltbedingungen, mit mehr CO2. Ich appelliere an die Menschen aus dem Revier, mehr Einsatz für ihre Zukunft zu zeigen“